Partizipation von Kindern und Jugendlichen an Ganztagsschulen

Mit dem Themenschwerpunkt „Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Ganztagsschulen“ geht die Bildungsberichterstattung der Notwendigkeit nach,  den Akteuren, die im Zentrum des Geschehens von Ganztagsschulen stehen, nämlich den Schüler/-innen, eine Stimme zu geben. Bereits im Bildungsbericht 2014 wurde herausgestellt, dass die Mitbestimmung dieser Zielgruppe noch nicht ausreichend umgesetzt wird, obwohl sie maßgeblich zu Steigerung ihrer Motivation, Identifikation, Autonomie und Leistungen beiträgt. Die im Rahmen der Befragung von Schülern des 7. Jahrgangs im Jahr 2013/14 interviewten Kinder bzw. Jugendlichen gaben an, dass sie nicht ausreichend nach ihrer Meinung über die Gestaltung der Lernzeiten und Hausaufgabenbetreuung gefragt werden, obwohl sie diese, wie sie durch ihre Teilnahme an den Umfragen für den Bildungsbericht Ganztagsschulen NRW 2014 bewiesen haben, sehr klar formulieren können. Außerdem sehen diese Schüler/-innen im Schulalltag nur wenig Möglichkeiten, mit bestimmen zu können. Dies betrifft beispielsweise ihr Mitbestimmungsrecht  bei der Auswahl von AG- und Kursangeboten oder der Mittagsgerichte, der von bisher nur von 30 der befragten Schüler genutzten Mensa.

Das Schwerpunktmodul „Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Ganztagsschulen“ soll die oben genannten Ergebnisse präzisieren und das Thema aus unterschiedlichen Sichtweisen beleuchten. Die BiGa NRW möchte aus diesem Grund untersuchen, welche Merkmale Ganztagsschulen als unterstützend für die Umsetzung einer weitreichenden Partizipation von Kindern und Jugendlichen beschreiben. Dafür wird eine Auswahl von „Good-Practice-Schulen“ auf zwei unterschiedlichen Ebenen untersucht:

1. Die erste Ebene ist dabei stark praxisorientiert und untersucht die Umsetzungsmöglichkeiten von Partizipation in den verschiedenen Handlungsfeldern der  Ganztagsschule (z.B. Unterricht, Mittagspause und außerunterrichtliche Angebote)

2. Die zweite Ebene ist abstrakter und soll die Meilensteine und Gelingensfaktoren für die Etablierung einer „Partizipationskultur“ herausstellen.